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Der perfekte Anfängerhund

Im Interview erklärt die Adoptions-Expertin, Carina Gohmann, wie man im Tierschutz den „perfekten“ Hund findet.

Viele Gründe sprechen für einen Hund aus dem Tierheim! Carina Gohmann, Gründerin vom Tierschutzverein Hunderettung Europa vermittelt seit über 10 Jahren Tierschutzhunde. Sie selbst hat schon oft als Pflegestelle agiert und natürlich auch eigene Fellnasen adoptiert.

Carina, Gründerin, 2.Vorsitzende

Von vorne: Ich möchte einen Hund adoptieren – Wie mache ich das?

Carina: Erstmal ist es wichtig herauszufinden, was für einen Hund man sucht. Die Fellnase sollte zu dir und deinen Lebensumständen passen. Als nächstes sollte man einen seriösen Verein suchen. Im Netz tummeln sich gute Organisationen, aber leider auch schwarze Schafe.

Carina, Gründerin, 2.Vorsitzende

Woran erkennt man denn einen seriösen Tierschutzverein?

Carina: Gute Indikatoren für einen seriösen Tierschutzverein sind eine transparente Webseite sowie ehrliche Beschreibungstexte der Hunde. Wenn ausschließlich kleine, süße, sehr gut verträgliche Hunde vorgestellt werden, darf man das zumindest hinterfragen. Ich empfehle außerdem darauf zu achten, dass es sich um einen gemeinnützigen, in Deutschland eingetragenen Tierschutzverein handelt. Die Hunde sollten alle geimpft und gechipt, mit Heimtierausweis und Schutzvertrag vermittelt werden.

Super! Verein gefunden. Und nun?

Carina: In der Regel leben in den Tierheimen weitaus mehr Tiere, als auf der Internetseite vorgestellt werden. Beim Verein deiner Wahl können die Tierschützer:innen dir gezielt Hunde vorschlagen. Einen seriösen Verein erkennt man auch daran, dass Hunde nur in passende Zuhause vermittelt werden. Stichwort: Selbstauskunft, Vermittlungsgespräch, Hausbesuch/ Vorkontrolle. Wenn du vom Verein auf Herz und Nieren überprüft werden und viel Beratung und Austausch stattfindet, ist das ein sehr gutes Zeichen.

Woran erkennt man denn einen seriösen Tierschutzverein?

Carina: Gute Indikatoren für einen seriösen Tierschutzverein sind eine transparente Webseite sowie ehrliche Beschreibungstexte der Hunde. Wenn ausschließlich kleine, süße, sehr gut verträgliche Hunde vorgestellt werden, darf man das zumindest hinterfragen. Ich empfehle außerdem darauf zu achten, dass es sich um einen gemeinnützigen, in Deutschland eingetragenen Tierschutzverein handelt. Die Hunde sollten alle geimpft und gechipt, mit Heimtierausweis und Schutzvertrag vermittelt werden.

Super! Verein gefunden. Und nun?

Carina: In der Regel leben in den Tierheimen weitaus mehr Tiere, als auf der Internetseite vorgestellt werden. Beim Verein deiner Wahl können die Tierschützer:innen dir gezielt Hunde vorschlagen. Einen seriösen Verein erkennt man auch daran, dass Hunde nur in passende Zuhause vermittelt werden. Stichwort: Selbstauskunft, Vermittlungsgespräch, Hausbesuch/ Vorkontrolle. Wenn du vom Verein auf Herz und Nieren überprüft werden und viel Beratung und Austausch stattfindet, ist das ein sehr gutes Zeichen.

Findet der Verein dann für mich, anhand meiner Angaben, den perfekten Hund?

Carina: Kein Hund ist „perfekt“, denn wir sprechen hier über Lebewesen. Gerade in der Anfangszeit wird es Herausforderungen geben, weil der Hund alles lernen muss. Wir Menschen kommen ja auch nicht perfekt auf die Welt. Überlege mal, wie lange wir Menschen brauchen, um nicht mehr in die Windel zu machen. *lacht*

Hunde sind Individuen, die sich an ihr Umfeld anpassen. Ein Hund kann sich also im Tierheim oder auf seiner Pflegestelle ganz anders zeigen als im neuen Zuhause. Die Gegebenheiten und dein Verhalten spielen eine zentrale Rolle.

Mike schaut hoch in die Kamera.

Geht es dann eher darum, wem ich ein perfektes Zuhause biete?

Carina: Es kommt auf das Zusammenspiel von Hund und Mensch an. Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Uns ist es wichtig, ehrlich zu sagen, wenn der ausgewählte Hund nicht passt. Wenn z.B. kleine Kinder oder ein Ersthund im Zuhause leben, empfehlen wir eher Hunde, die auf Pflegestellen in Deutschland sind, um sich vorher in Ruhe kennenzulernen.

Stimmen Wunsch und Empfehlung denn oft nicht überein?

Carina: Es kann passieren, dass sich Interessenten in das Aussehen eines Hundes verlieben, der Charakter des Hundes aber nicht zu den Lebensumständen passt. Ein unsicherer Hund wird beispielsweise mitten in einer Großstadt nicht glücklich … und die Adoptanten am Ende auch nicht.

Tierschutz bedeutet nicht, so viele Hunde wie möglich zu vermitteln, sondern so vielen wie möglich ein Für-Immer-Zuhause zu schenken.

Noch öfter kommt es allerdings vor, dass Hundeanfänger einen Welpen adoptieren möchten. Als Anfängerhund empfehlen wir allerdings souveräne, erwachsene Hunde.

Wie kommt es, dass Erwartung und Empfehlung so weit auseinander gehen?

Carina: Es herrscht der Trugschluss, dass Welpen noch nichts Schlimmes erlebt haben und deswegen besonders einfach in der Handhabung sind. Welpen bringen aber tatsächlich viele Herausforderungen mit sich und es muss ihnen alles beigebracht werden. Das dauert seine Zeit. Wenn man noch keine Erfahrung mit Hunden hat, kann das Überfordern oder sogar dazu führen, dass der Welpen unerwünschtes Verhalten erlernt und festigt. Welpen sind nicht stubenrein, machen viel kaputt, testen ihre Grenzen aus und in der Pubertät wird es richtig wild. Eigentlich wie bei uns Menschen. Kleine Probleme werden zu großen Problemen. Und dann muss der Hund plötzlich weg. Das wollen wir vermeiden.

Warum ist ein erwachsener Hund denn der perfekte Anfänger-Hund?

Carina: Im Tierheim und auf Pflegestellen warten viele „Best-Ager“-Hunde zwischen 2-6 Jahren. Diese erwachsenen Hunde sind meist sozial verträglich und wahre Überlebenskünstler durch das Leben auf der Straße. Sie sind oft intelligent, lernen schnell und passen sich gut an. Zudem kennen sie viele Reize, wie z.B. Autos und Fahrradfahrer. Erwachsene Hunde haben die Pubertät hinter sich und sind allgemein „entspannter“ als Welpen oder Junghunde. Der Charakter ist gefestigt, daher können die Tierschützer:innen viel besser einschätzen, wer souverän ist und sich wie in bestimmten Situationen verhält.

Nicht jeder erwachsene Hund ist perfekt für Anfänger oder generell für das Leben in einem Zuhause geeignet. Auch hier kommt es auf die Bedürfnisse und Erwartungen an. 

Generell gilt aber, egal ob jung, erwachsen oder alt: Auch wenn der Anfang steinig sein kann, lohnt es sich, mit Ihrem Hund (mit Unterstützung einer Hundeschule) zu arbeiten, denn das stärkt die Bindung und irgendwann seid ihr das perfekte Team.

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