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Interview mit Alexandru State

Stellvertretender Tierheimleiter

Kannst du ein paar persönliche Informationen mit uns teilen, z.B. Familienstand, Alter, Wohnort, Haustiere?

Ich lebe in Brașov, Rumänien, mit meiner Partnerin Cristina und unserem siebenjährigen Sohn Darvin. Unser Zuhause ist voller Leben – dank Arthur, unserem Hund und meinem Seelenhund, und Brutus, unserer sehr meinungsstarken Katze. Tiere waren schon immer Teil meines Lebens. Weil ich in Rumänien aufgewachsen bin, habe ich viel zu viele Hunde gesehen, die auf der Straße leben, allein und hungrig.

Was ist dein beruflicher Background? Was ist deine Expertise und Aufgabe im Verein?

Ich habe einen akademischen Hintergrund in Ökologie und Naturwissenschaften. Bevor ich ins Tierheim kam, habe ich als Mergers and Acquisitions Manager in einem IT&C-Unternehmen gearbeitet. Direkt vor meinem Start im Tierheim habe ich außerdem eine Ausbildung zum Tiermedizinischen Fachangestellten absolviert, während der ich zehn Monate praktische Erfahrung in Tierarztpraxen in Bukarest und Brașov sammelte.

In meiner jetzigen Rolle als stellvertretender Tierheimleiter verantworte ich den täglichen Betrieb, koordiniere Rettungsaktionen, leite groß angelegte Kastrationsprogramme und organisiere Bildungsprojekte, die verantwortungsvolle Tierhaltung und Mitgefühl gegenüber Tieren fördern.

Wie bist du zum Tierschutz gekommen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Der Moment, der für mich alles verändert hat, war die Erkenntnis, dass schon die Hilfe für einen einzigen Hund eine ganze kleine Welt verändern kann und dass man gemeinsam mit den richtigen Menschen und viel Einsatz das Leiden von Hunderten verhindern kann. Das war der Beginn meines Weges im Tierschutz. Und ich habe es nie bereut.

Was bedeutet Tierschutz für dich persönlich – in einem Satz?

Tierschutz bedeutet für mich, eine Welt zu schaffen, in der jedes Tier sicher ist, respektiert wird und eine faire Chance auf Leben bekommt.

Was war bisher eure größte Herausforderung – und wie habt ihr sie gemeistert?

Die größte Herausforderung war und ist es, mit unseren begrenzten Ressourcen so überwältigend vielen hilfsbedürftigen Hunden zu helfen. Doch mit einem engagierten Team, starken Partnerschaften und dem Fokus auf Prävention durch Kastrationskampagnen konnten und können wir wirklich etwas bewirken.

Wie hat der Tierschutz dein Leben verändert – persönlich und vielleicht auch ganz praktisch?

Die Arbeit im Tierschutz hat mich auf eine Weise verändert, die ich nicht erwartet hätte. Ich habe Geduld, Durchhaltevermögen und Dankbarkeit für kleine Erfolge gelernt. Mein Leben richtet sich heute nach dem Rhythmus von Rettungseinsätzen und Arbeit mit den Menschen vor Ort. Und jedes Mal, wenn ein ehemals ausgesetzter Hund Sicherheit findet, weiß ich wieder, warum wir das tun.

Was unterscheidet euer Tierheim/ eure Organisation von anderen?

Wir wollen nicht nur Hunde retten, sondern dafür sorgen, dass in Zukunft weniger Hunde leiden müssen. Durch enge Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung, Kastrationskampagnen und individuelle Betreuung für jeden einzelnen Hund wollen wir nachhaltige Veränderungen schaffen.

Was ist dir im Leben besonders wichtig - neben dem Tierschutz?

Abgesehen vom Tierschutz ist meine Familie das Wichtigste in meinem Leben. Die Zeit mit Cristina und Darvin gibt mir die Kraft, auch an den schwersten Tagen weiterzumachen.

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Gibt es einen Leitsatz oder ein Motto, das dich begleitet?

Wenn ich einen Leitsatz wählen müsste, dann wäre es dieses: “Man muss nicht großartig sein, um anzufangen – aber man muss anfangen, um großartig zu werden”. Jeder gerettete Hund, jede Familie, die lernt, ein Tier zu versorgen, und jeder Mensch, der unsere Arbeit unterstützt, ist der Beweis dafür, dass selbst kleine Taten etwas Großes bewirken können.

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